120 Jahre Anton Richter



geboren am 31.12.1900 in Schwarzenbach a. d. Saale


gestorben am 24.03.1962 in Schwarzenbach a. d. Saale





Der Schwarzenbacher Landschaftsmaler Anton Richter würde  am 31.12.2020 seinen 120. Geburtstag feiern. 

Mit einer Ausstellung in der Kleinen Galerie des Kulturvereins gedenkt Schwarzenbach einem der ganz großen Künstler der Stadt. Nachdem die Ausstellung coronabedingt nicht eröffnet und besucht werden konnte, gibt es  auf unserer Homepage und auch auf der Homepage der Stadt Schwarzenbach Saale  ein Video mit einem Rundgang durch die  Ausstellung. Diese zeigt Originale aus dem Archiv der Stadt, Dauerleihgaben der Oberfranken-stiftung. Zusätzlich drei Originale aus Privatbesitz zur Leihgabe.


Urenkelin Anna besuchte die Ausstellung

Hier können Sie unser kleines Video zur Ausstellung Anton Richter in der Kleinen Galerie des Kulturvereins anschauen.




Künstlerischer Werdegang

  • Lehrjahre als Konditor
  • 1920 – 1933 in der elterlichen Färberei tätig
  • zunächst Autodidakt
  • Weiterbildung 1920 – 1923 in einem Fernkursus für Malen und Zeichnen
  • 1938 ermöglicht ein Stipendium der Albrecht-Dürer-Stiftung den Besuch der Akademie der Bildenden Künste in München
  • 1939 – 1941 Studium bei Prof. Schinnerer
  • 1942 Einberufung zur Wehrmacht, bis 1945 als Sanitätssoldat in Albanien
  • nach der Heimkehr seit 1946 freischaffender Künstler in Schwarzenbach a.d. Saale
  • Mitglied des Fränkischen Künstlerbundes, der Freien Gruppe Bayreuth und der Neuen Münchner Künstlergenossenschaft
  • zahlreiche Ausstellungen und Sonderausstellungen im fränkischen Raum, seit 1949 regelmäßige und erfolgreiche Teilnahme an der jährlichen Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Kunst in München
  • Ankäufe von Werken durch den Bayerischen Staat, die Bayer. Staatsgemäldesammlung, verschiedene Staatsministerien, die Regierung von Oberfranken, eine Reihe von Städten sowie durch verschiedene westdeutsche Privatgalerien
  • seit 1957 größere Freskoaufträge für Industrie, Banken, Schulen und andere öffentliche Bauten
  • 1958 Albrecht-Dürer-Preis der Stadt Nürnberg
  • 1958 Verleihung der Jean-Paul-Medaille für besondere Leistungen auf künstlerischem Gebiet
  • 1961 Entwurf und Gestaltung einer großen Wand auf der Herzoghöhe in Bayreuth
  • 24. März 1962 verstarb Anton Richter im Alter von nur 61 Jahren.







Theodor Schübel

                                           

geboren am 18. Juni 1925                                                      


gestorben am 30. Januar 2012 


Theodor Schübel, geboren 1925 als Sohn einer Brauereifamilie in Schwarzenbach an der Saale, war als Autor und Dramaturg weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und sehr geschätzt. 2012 wurde er in seiner Heimatstadt bestattet. Zunächst war er viele Jahre in der Industrie tätig, bis er begann, für das Theater tätig zu sein. Er spezialisierte sich in den 60iger Jahren als Dramaturg auf Fernseh- und Theaterstücke, so konnte er sich schließlich als Drehbuchautor, Autor von Theaterstücken, aber auch als Autor mehrerer Romane einen Namen machen. Seit 1963 lebte er  als freier Schriftsteller in Schwarzenbach an der Saale.


Theodor Schübel erhielt 1957 den Gerhart-Hauptmann-Preis, 1977 und 1982 einen DAG-Fernsehpreis in Gold, 1982 den Literaturpreis der Neuen Literarischen Gesellschaft Hamburg, 1983 den Jakob-Kaiser-Preis und 1992 den Kulturpreis des Fichtelgebirgsvereins. 1997 wurde er Ehrenbürger seiner Heimatstadt.


1957 erhielt Theodor Schübel für sein erstes Stück DER KÜRASSIER SEBASTIAN UND SEIN SOHN den Gerhart-Hauptmann-Preis.  Uraufgeführt wurde das Stück im angesehenen Berliner Schlossparktheater. 1960 wechselte er zum Film und arbeitete bei den Bavaria-Filmstudios München als Dramaturg.

Mit seiner Schreibkunst fesselte der Fernsehautor eine Vielzahl von Menschen. Ab 1963 lebte er als freier Schriftsteller und verfasste zahlreiche erfolgreiche Theaterstücke und Fernsehdrehbücher. In den 1980er Jahren schrieb er eine Reihe von psychologischen Romanen zu politischen und zeitgeschichtlichen Themen. wie beispielsweise "Damals im August" und "Vom Ufer der Saale".

Theodor Schübel hat mit großem Talent und zähem Fleiß eine Fülle von Werken geschaffen. Die Arbeiten des Autors reichen vom Fernsehspiel über Martin Luther, von Spionagegeschichten im ehemals geteilten Deutschland, von Kinderstücken für die Luisenburg-Festspiele bis hin zu Drehbüchern für die Tatort-Reihe. Eines seiner Meisterwerke, die verfilmt wurden, war "Die Grenze" aus dem Jahr 1981.




Herbert Schildbach



geboren am 13.11.1923                                                                                                                  


gestorben am 2.11.2016



Bereits als Kind entwickelte Herbert Schildbach eine große Liebe zur Natur. Häufig war er gemeinsam mit Anton Richter bei der Feldarbeit zusammen (Bild rechts).

Das bäuerliche Leben prägte diese Kindheit. Als Autodidakt waren für Schildbach sowohl die Musik als auch die Malerei wichtige Ausdrucksmöglichkeiten. 1948 gründete er die legendäre Tanzkapelle "Enzo", die bis 1956 bestand. Ab 1960 wendete er sich jedoch verstärkt der Malerei zu. So entstanden ab 1964 viele Arbeiten in Öl, Acryl oder auch Zeichnungen mit dem Kohlestift. Später sagte Herbert Schildbach selbst, dass sowohl die Musik als auch die Kunst für ihn eine völlig gleichwerte Form des Ausdrucks gewesen sei. "Mit dem Malen oder dem Musizieren kann man etwas sichtbar oder hörbar machen und sich dadurch anderen Menschen mitteilen. Solange man malt, lernt man malen. Dieser Vorgang an sich war für mich stets das Wesentliche." Das Vorbild war immer Anton Richter. Die bevorzugten Motive, die Herbert Schildbach immer wieder bearbeitete, waren Schwarzenbach und seine umliegenden Dörfer, das Fichtelgebirge an sich und insbesondere Pferde, zu welchen ihn eine große Zuneigung verband. Seine Bilderrahmen fertigte er stets selbst an. Er nahm sowohl an den Ausstellungen Schwarzenbacher Maler wie auch an diversen Ausstellungen im Raum Hof, Bayreuth, Wunsiedel, Marktredwitz und Münchberg teil. Seine Schaffenskraft hinterließ nicht nur musikalische Erinnerungen, sondern auch Tagebücher und viele Bilder, die auch Ansichten aus der Schwarzenbacher Altstadt (Bilder links und in der Mitte) zeigen. 

(Text nach Vorlagen Schildbach)




Adrian Arthur Senger 





geboren 1926 in Maidbronn bei Würzburg


gestorben am 6. August 2016

  



Seine Ausbildung zum Maler und Restaurator begann Adrian Senger 1940 bei A. Menna in Würzburg. Sein künstlerischer Werdegang begann bei Prof. Dickreiter. Von 1948 bis 1951 absolvierte Senger ein Studium an der Akademie der bildenden Künste in München bei den Professoren Ehmcke und Pretorias. Anschließend arbeitete Senger als Grafiker, wobei der von 1959 bis 1971 bei der Firma Giori in Mailand beschäftigt war. Das verband Senger mit einem Studium an der Brera in Mailand bei Professor Cantatore. Seit 1971 lebte Senger als freischaffender Künstler, als Maler und Grafiker, in der Heimatstadt seiner Frau Lore, geborene Fickert, in Schwarzenbach an der Saale. Von 1977 bis 1981 erhielt er einen Lehrauftrag an der FH Coburg.  Es folgten verschiedene Ausstellungen im In- und Ausland, öffentliche Aufträge und Wandmalereien und diverse Preise und Anerkennungen: 2006 erhielt Adrian Senger die Stadtmedaille der Stadt Schwarzenbach an der Saale, 1993 erhielt er den Kulturpreis der Oberfränkischen Wirtschaft, 2000 wurde ihm der Kulturpreis Frankenbund verliehen usw. Die Leichtigkeit der Landschaften, die Senger als Aquarelle malte, findet sich auch in seinem 1985 erschienen Buch "wir verschweben - wir verschwinden" wieder, das mit einem Text von Prof. Eugen Gomringer beginnt.  

Liste der Länder zu denen Adrian Senger Entwürfe für Geldscheine gemacht hat:
Bangladesch (Bangladesischer Taka), Belgien (Belgischer Franc-französisch, Frank-niederländisch, Franken-galt auch in Luxemburg (UEBL)), Deutschland (Deutsche Mark), Ecuador (US-Dollar), Europa (ECU und Euro), Indien (Indische Rupie), Iran (Iranischer Rial), Israel (Israelischer Schekel), Kolumbien (Kolumbianischer Peso), Korea (Koreanischer Won), Laos (Laotischer Kip), Eritrea (Eritreischer Nakfa), Mexiko (Mexikanische Peso), Südafrika (Südafrikanischer Rand), Saudi-Arabien (Saudi Riyal), Türkei (Türkischer Lira), USA (US-Dollar)





Regina Baumann-Koschate


Regina Koschate wurde 1937 in Lauban/Schlesien geboren. Der Vater war Arzt und Musiker, so dass beide Interessen, die medizinische und die künstlerische Ader, schon früh in der kleinen Regina geweckt wurden. Nach der Flucht 1945 gelangte Regina mit ihrer Familie nach Westdeutschland und begann 1953 eine Lehre als Fotografin. Anschließend begann sie eine Ausbildung zur Krankenschwester, welche sie 1957 abschloss. Es folgten Familienjahre, in denen Regina Baumann-Koschate viele Reisen mit ihrem Ehemann unternahm. 1987 begann Regina künstlerisch tätig zu sein. Nach ihrer Scheidung zog die Künstlerin 1990 nach Schwarzenbach an der Saale. Es begann eine Zeit verschiedener Ausstellungen (Fotografie, Malerei), wobei sie im Jahr 2000 den Art Archa Preis erhielt. Weitere Auszeichnungen folgten. Mit großer Schaffenskraft konnte Regina Baumann-Koschate ihre künstlerische Begabung in Schwarzenbach voll ausleben und war gut mit den anderen Künstlern der Stadt vernetzt. Regina Baumann-Koschate verstarb in ihrer Wahlheimat Schwarzenbach im August 2021 noch kurzer schwerer Krankheit und hinterlässt einen wahren Schatz an Vielfalt.

(Text Claudia Plaum)